Endlich durchatmen

Jeder kennt die furchtbaren Fotos des Krieges von Menschen die ihr ganzes Leben in der Ukraine – Verwandte, Freunde, Häuser, Berufe oder Haustiere – hinter sich lassen müssen. Ich bin mir sicher, dass jeder der mit eben solchen Bildern konfrontiert wird, tiefes Mitleid empfindet. Man möchte sich gar nicht vorstellen, jemals in eine ähnliche Situation zu geraten.

Dementsprechend habe ich mich sehr gefreut, von dem Vorhaben meiner Eltern ukrainische Kriegsflüchtlinge aufzunehmen, zu hören, es ist nämlich echt wichtig, Solidarität zu zeigen und im Rahmen seiner Möglichkeiten zu helfen.

Einige Wochen nach Kriegsbeginn nahmen wir dank verschiedener Vermittler Kontakt zu einer geflohenen Familie – das heißt einer Oma, ihrer Tochter und zwei Söhnen – auf, zu diesem Zeitpunkt befanden sie sich noch in Krakau. Deshalb fuhren Besagte am darauf folgenden Tag mit dem Nachtzug nach Leipzig, wo wir sie nach einer endlosen Suche auf dem riesigen Leipziger Hauptbahnhof in Empfang nahmen.

Es war ein wunderschöner Moment, die Erleichterung und Freude, nach einer langen erschöpfenden Reise endlich eine sichere Unterkunft in Aussicht zu haben, in deren Augen zu sehen.

Nun wohnen „unsere Ukrainer“ schon einige Wochen bei uns und mittlerweile leben in näherer Umgebung sogar ein paar Freunde und Bekannte von ihnen. Auch wenn die Kommunikation via Google Übersetzer nicht immer reibungslos verläuft, haben wir vieles über deren Leben erfahren und versuchen sie im Alltag bestmöglichst zu unterstützen.

(Julika Schmidt)

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